fbpx

Fokus auf die Schweiz

EMR Juni 2022

Liebe Leserin, lieber Leser,

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

In letzter Zeit hat die Weltwirtschaft an Schwung verloren, und zwar aufgrund des inakzeptablen russischen Einmarsches in der Ukraine und wegen des starken Anstiegs der Inflationsrate sowie der Zinssätze. Diese Entwicklungen, zusammen mit Währungsanpassungen, bestätigen unsere Präferenz für Investitionen in den Schweizer Markt. In diesem EMR schauen wir, was dies für den Schweizer Hypothekenmarkt bedeutet.

DIE JÜNGSTE VERGANGENHEIT

Ein Blick auf die Grafik der Hypothekarzinsen zeigt, dass es zwischen 2007 und 2011/2013 einen etwas steilen, unruhigen Rückgang gab. Darauf folgten relativ stabile, tiefe Zinsen bis Anfang 2021 und der ziemlich steile Anstieg bis 2022! Auffällig ist, dass die 10- und 15-jährigen Zinssätze deutlich stärker gestiegen sind als die kurzfristigen Zinssätze.

Die heikle Frage, welche die Graphik zu den Hypothekenzinsen implizit aufwirft, bezieht sich derzeit auf die Haupttreiber des jüngsten Preisanstiegs. In Anlehnung an das im letzten EMR vorgebrachte Argument würden wir dafür plädieren, dass “aggregierte Angebotsstörungen” die wichtigste Determinante für die kurz- bis mittelfristigen Aussichten sind. Deterministisch für den Anstieg der Rohölpreise sind sowohl die Auswirkungen der Covid 19-Pandemie als auch die russische Invasion in der Ukraine. Berücksichtigen sollte man aber auch die jüngsten geldpolitischen Interventionen der Zentralbanken, deren Wechselwirkungen für anhaltende Volatilität auf den Finanzmärkten sorgen werden.

RAHMENÜBERLEGUNGEN

Was die Entwicklung der Inflation betrifft, so möchten wir auf den ähnlich starken Anstieg der Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten und der EU hinweisen, während der Schweizer Verbraucherpreisindex immer noch deutlich darunter liegt. Die Zunahme des amerikanischen Konsumentenpreisindex stieg im Mai 2022 auf 8,6%, nachdem er im Mai 2020 einen Tiefstand von 0,24% erreicht hatte. Ein ähnlicher Anstieg ist auch bei den Verbraucherpreisen in der Eurozone zu beobachten, die im Mai 2022 8,1% erreichten. Die Schweizer Verbraucherpreise tanzen auf einem anderen Planeten. Im Mai 2022 stiegen sie auf 2,94%. Diese intrinsischen Entwicklungen haben uns schon seit einiger Zeit dazu veranlasst, unsere Allokation auf den Heimatmarkt zu konzentrieren, um die Volatilität und die erheblichen Verluste zu reduzieren.

ERKENNTNISSE FÜR ANLEGER

Wir nehmen an, dass die führenden Zentralbanken (z.B. FED, EZB und BoE) die Zinsen weiter anheben werden, während die SNB weiter hinterherhinken wird. Was bedeutet dies für die Entwicklungen des Schweizer Hypothekarmarkt?

Unser makroökonomischer Rahmen geht davon aus, dass der Zinsanstieg in der Schweiz offensichtlich deutlich moderater ausfallen wird als in den Märkten unserer Handelspartner. Entscheidend ist und bleibt eine moderate Verteuerung des Kreditzugangs. Zudem dürfte der CHF aufwerten oder zumindest nicht wesentlich abwerten.

Zum jetzigen Zeitpunkt empfehlen wir unseren Kunden, sich mit Swisschange in Verbindung zu setzen, um die beste Strategie für ihr spezifisches Portfolio zu besprechen. Wir glauben, dass ein Zeithorizont von 5 bis 7 Jahren angemessen sein könnte.

Kommentare sind willkommen.

Facebooktwitterlinkedinmail